In enger Abstimmung mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wadersloh hat der Heimatverein Wadersloh den Eingangsbereich des Jüdischen Friedhofs an der Kirckstiege im Ortsteil Wadersloh neu gestaltet. Insbesondere das schmiedeeiserne Tor zu der Ruhestätte mit seinen insgesamt 26 Grabsteinen wurde grundlegend saniert, erweitert und nach innen versetzt.
Parallel dazu erfuhr der davor verlaufende Julius-Silberberg-Weg durch die Gemeinde eine bauliche Aufwertung. Bei der Übergabe des neuen Tores, zu dessen Finanzierung die Bürgerstiftung Wadersloh 1000 Euro beigesteuert hat, würdigte Sharon Fehr vom Landesvorstand der Jüdischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen das Engagement des Heimatvereins und der Kommune.
„Ich freue mich, in einem Ort zu sein, der sich nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten seiner jüdischen Geschichte erinnert. Sie setzen damit ein Zeichen gegen das Vergessen der Ausgrenzung, ein Zeichen gegen die Verfolgung, Entrechtung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Eropas während der Schreckensjahre 1933 bis 1945. Es sind gleichzeitig auch überzeugende Zeichen gegen Antisemitismus, die sie hier Wadersloh setzen“, sagte Fehr,
Bürgermeister Christian Thegelkamp, zugleich Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Wadersloh, hatte den jüdischen Friedhof zuvor als „stummen Zeugen verlorenen jüdischen Lebens in unserer Gemeinde“ bezeichnet. Die Menschen, die an der Kirckstiege ihre letzte Ruhe gefunden hätten, „erinnern uns still und mahnend an alle jene Jüdinnen und Juden aus Wadersloh, die hier nicht begraben wurden, weil sie zwischen 1938 und 1945 drangsaliert, gedemütigt, entrechtet, vertrieben und am Ende brutal ermordet wurden“, sagte Thegelkamp in der kleinen Gedenkfeier zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November 1938.